Glace de Plombières (Plombierer Eis)
Bei so viel Geschichtsträchtigkeit, altehrwürdigen Gebäuden und Statuen, wie es sie in Rickenbachs Partnerstadt gibt, kann man sich kaum vorstellen, dass in Plombiéres les Bains auch Platz für Humor gegeben ist. Doch, wie könnte es anders sein, so liegt auch der Ursprung unserer heutigen Anektode in kaiserlichen Zeiten. Das "Glace Plombiéres", Eis aus Plombiéres, eine Spezialität der Bäderstadt, verdankt seinen Ruhm dem Küchenmeister Napoleons III.
Als Napoleon III.sich wieder einmal in Plombiéres aufhielt, sollte sein italienischer Küchenmeister Eis machen - Vanille Eis. Ein kleiner Kunstfehler des Kochs ließ aber das Eis nicht so werden, wie es hätte sein sollen und wie es der Kaiser gewohnt war. Was nun ? Der findige "Maitre de cuisine" warf einfach eingemachte Früchte (Kirschen, Aprikosen) Pistazien und Kirschwasser in das Vanille-Eis und servierte es. Napoleon zeigte sich sehr zufrieden und fragte nach dem Namen dieser Eissorte. Die Antwort des Küchenmeisters hat sich bis heute gehalten: "Glace Plombiéres".
Valse de Dorothée (Dorotheen-Walzer)
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Épinette zum musikalischen Wahrzeichen der Vogesen. Dies hatte alles mit der Entwicklung des Spa-Tourismus in der Region zu tun. Ein Ausflug, den die Kurgäste von Plombières-les-Bains nicht verpassen sollten, war eine fünf Kilometer lange Fahrt mit einer Pferdekutsche oder einem mit Laub bedeckten Ochsenkarren zum Plateau des Charrières hoch über dem Tal des Combeauté. in der Gemeinde Val-d'Ajol. In den 1790er Jahren hatte der Geselle und Clog-Hersteller Jean-Baptiste Vançon dort oben ein Feuillée gebaut, ein Landgasthof mit einer Panoramaterrasse unter dem Laub der Bäume. Dort genoss der Beau Monde die einfachen Freuden des Landlebens: ein gutes Glas Milch, hausgebackenes Roggenbrot, Kirsch, Hüttenkäse und andere lokale Köstlichkeiten. Aber was dieses Feuillée so anders machte, war die schöne Stimme und das funkelnde épinette-Spiel von Dorothée, einem von Jean-Baptistes elf Kindern. Dorothée Vançon (1805-1878) hatte einige bemerkenswerte Besucher: von Ludwig XVI. Tochter Marie-Thérèse 1828 über Kaiser Napoleon III. 1856, 1858 und 1865 bis hin zum Komponisten Hector Berlioz 1856 und 1857. Viele Besucher waren von Dorothées Épinette so begeistert, dass sie einen als Souvenir mit nach Hause nehmen wollten.
Allerdings schien dieses Spiel nicht allen zu gefallen, denn es ist überliefert, dass Napoleon II an seine Frau Eugénie schrieb:
„Meine liebe Eugénie, ..... die arme Dorothée von der altbekannten Feuillée ist ganz unglücklich, denn ein Herr hat ihr in ihr Gästebuch geschrieben:
Viel lieber ich seh, wenn Deine Gläser Du putzt,
Anstatt falsch Du die Saiten zupfst,
Und Deine Stimme kreischend die Noten zerrupft.
Der Reitersmann unter dem Balkon
Diese Anektode muss ich erst "besorgen". So lange gähnt hier eine Lücke....